Iceland off shore – Ein maritimes Zeichnungsprojekt
„Es war ein Traum, die Insel meiner künstlerischen Sehnsucht einmal mit dem Boot zu umrunden. Es war ein noch größerer Traum, von einem Boot aus zu malen. Im Sommer 2020, nach kurzen Seeausflügen, ergab sich die Gelegenheit dieses Projekt zu starten. Mein Freund Sigfus Almarsson nahm die Organisation in die Hand, besorgte ein Boot und einen Kapitän. So komme ich nun als Landratte (die Isländer nennen es Landkrabbi) in den Genuss, die Insel vom Boot aus und damit in einer komplett anderen Farbperspektive zu betrachten.“ Peter Lang
Die übliche Farbperspektive eines Landschaftsmalers, nennen wir es klassisch, historisch oder kontinental, geht von warm nach kalt, also von rot über grün nach blau. Vom Boot aus wird Peter Lang die Farbperspektiven komplett anders erfahren, umkehren und bearbeiten. Ausgangspunkt ist der Standort im Meer mit Blick auf die Landschaft, demnach von blau zu grün und rot. Das Ergebnis ist eine Unwägbarkeit sowohl für den Künstler als auch für den Betrachter.
In der Beengtheit des Schiffes wird auf bestes Büttenpapier gesetzt: biegsam, Wasser aufnehmend und abgebend. Für die Farbtuschen stellte David Kremer besondere Schellacktuschen u.a. mit den erprobten Islandpigmenten exklusiv her, denn auf die perfekten Pigmente der Firma Kremer kann nicht verzichtet werden.
Einen festen Boden unter den Füßen zu haben, ist für einen Landschaftsmaler eine Selbstverständlichkeit. Bei diesem Projekt wandelt sich der Mensch in der Landschaft zum Menschen vor der Landschaft, auf dem Wasser ohne festen Grund. Dünung, Wellen, Wetter und Wind bewegen das Schiff, den Geist und den Betrachter. Der Künstler und das Motiv sind immer in Bewegung: Spannung pur für Peter Lang. Wieviel künstlerische Anforderungen, Vorstellungen und Überzeugungen werden über Bord geworfen, wieviel bleiben, wieviel entstehen?
Über den Fortschritt des Projekts finden Sie in den nächsten Wochen weitere Beiträge.
Góða ferð.
Auf dem Weg nach Island: Faröer Inseln