„Landkrabbi“ in Island

Seit Ende Mai malt und zeichnet Peter Lang in Hellisandur am Snaefellsjökull in seinem Malcontainer.   

Landkrabbi  
Peter Lang ist in Island der Nichtseemann, „die Landratte“. In Island ist der Fisch sehr bestimmend, traditionell, kulinarisch und wirtschaftlich. Der Fischfang ist immer noch ein sehr bedeutender Wirtschaftsfaktor, die unterschiedlichsten Fischspezialitäten, für einen gemeinen Mitteleuropäer nicht vorstellbar, kann man dort genießen und die Traditionen und Familien der Fischer sind überall vertreten.  

Er hatte viele Besucher:
Freunde, Kollegen, Pigmenthersteller. Und er hat  viele isländische Freunde gefunden: Den Koch Sigfus, den Bürgermeister Kristinn und natürlich Arni, sein Nachbar und Fischer. Mit Arni unterhält sich Peter nonverbal, da dieser nur isländisch spricht, das tut aber der Freundschaft zwischen dem „Kapitän“ und der „Landkrabbi“ keinen Abbruch, nein, sie verstehen sich blendend. Hin und wieder nimmt Arni Peter mit hinaus aufs Meer zum Fischen, das ist ein Tag lang harte Arbeit und für Peter Lang ein neuer Blickwinkel auf das Land und seine Farben.  

Die Farben und das Licht des Landes haben es Peter Lang angetan. Seine Sommer- und Herbstbilder sind bereits fertig. Für den Winter hat er seinen Container verschlossen und auf Anraten der Isländer noch zusätzlich mit Spanngurten auf den Boden gespannt.

Er arbeitet die Wintermonate über im ehemaligen Feuerwehrhaus der Gemeinde Hellisandur. In der Garage malt er, im Hinterzimmer zeichnet er, in der Küche kocht er mit Sigfus eine Spezialität nach der anderen, im großen Gemeinschaftsraum wohnt und schläft er, gleichzeitig nutzt er ihn als Präsentationsraum, wenn Kristinn mit seinen Freunden kommt, um neue Bilder anzuschauen.

Peter Lang hat hier viele Isländer kennengelernt und Freunde gefunden. Für ihn sind die Isländer ein Spiegel ihrer Landschaft. „Wenn man die Menschen versteht, versteht man auch die Landschaft hier.“ Auch die Isländer finden ihre Farben in seinen Gemälden wieder.

Den passenden Titel in der poetischen lautmalerischen isländischen Sprache zu finden, machen sich Peters Freunde nicht leicht. Oft dauert es ein paar Tage bis der Titel passt und diese Titel sind oft schwierig zu übersetzen.

Bis Ende Februar hat Peter seine Winterbilder abgeschlossen, dann fährt er erst einmal nach Hause. Im April kommt er für die letzte „Saison“, den Frühling, wieder zurück. Dann wird das Containeratelier nochmals aufgebaut und die Mitternachtsonne bis Ende Juni genossen.

Im September ist dann die große Werkschau im städtischen Museum „Leerer Beutel“ in Regensburg, wo Peter Lang seine Bilder, Zeichnungen und Radierungen des letzten Jahres erstmals vorstellt. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 15. September 2013 von Herrn Direktor Dr. Reiner Meyer.

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